Bayerische Kopfnüsse

Samstag, 26. Mai 2012

Das Lieblingsreiseziel der Bayern

Das mit dem Auto erreichbare Lieblingsreiseziel der Bayern ist, wie mehrfach erwähnt, Südtirol. Je näher an der österreichischen Grenze der Bayer wohnt, um so größer scheint die Affinität zur mehrheitlich deutschsprachigen Provinz in Italien zu sein, sei es zum Wandern nach Naturns oder zum Skifahren ins Alta Badia. Es kann nicht nur an den alten Heimatfilmen liegen, die eine Sehnsucht nach den Alpen und den Dolomiten nicht nur in die Köpfe der Nachkriegsgeneration eingebrannt haben. Südtirol steht für eine Reise in den Süden und hat trotzdem die raue Ursprünglichkeit, die gerade die Mehrzahl der Bayern so schätzt. Man könnte auch von einer genetisch-bedingten Berg-Sehnsucht der Bayern ausgehen. Oder ist es schlicht das gute preis-Leistungsverhältnis im Zusammenspiel mit der gottgegebenen Natur?

Montag, 15. November 2010

Gott mit Dir, Du Land der Bayern

Bayern ist immer ein wenig anders als die anderen deutschen Bundesländer. So hat Bayern eine eigene, moderne Verfassung und, was noch ungewöhnlicher ist, eine eigene Hymne, die sogar per eben dieser Verfassung vor Verunglimpfung geschützt ist: Die Bayernhymne.

Mit viel Pathos wird die Eintracht mit den deutschen Stämmen beschworen und der christliche Gott als oberster Schutzherr angerufen. Nun muss man den Inhalt im Kontext der Zeit sehen.

Entstanden ist Text und Musik entstanden vor 1860. Da war es noch gar nicht so lange her, dass Frankreich fast ganz Europa erobert und das Deutsche Reich, das fast tausend Jahre bestand, auseinander gerissen hatte.

Der Dualismus von Preussen und Österreich verhinderte einen von der Bevölkerungsmehrheit herbeigesehnten deutschen Nationalstaat. Die Reichsfürsten waren auch nicht so erpicht auf eine Einigung, hätte es doch Machtverlust bedeutet.

Auch dass in der ersten Strophe für das Land, in der zweiten das Volk (Gott mit Dir, dem Bayernvolke) und erst in der dritten, heute natürlich nicht mehr gesungenen, Gottes Schutz für den König beschworen wird, passt in diesen Zusammenhang.

Ein durchaus progressives Lied vor 150 Jahren, doch gerade mit der Ausrichtung auf Gott ein nicht mehr zeitgerechte und problematisch, da es auch heute noch jeder Schüler in Bayern auswendig lernt.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Bairisch und Bayern

Warum schreibt man eigentlich die Sprache Bairisch mit i, Bayern aber mit y in der Mitte? Der Hauchdünne Unterschied liegt darin, dass Sprachgebiet und der Freistaat Bayern nicht deckungsgleich sind. Baierisch wird auf dem Gebiet Bayerns lediglich in den Bezirken Oberpfalz (Nordbairisch), Niederbayern und Oberbayern (beide Mittelbayerisch) gesprochen. Ausserhalb von Bayern spricht man in Österreich (Ausnahme Vorarlberg) und in der italienischen Provinz Südtirol Mittel- bzw. Südbairisch. Das Sprachgebiet ist also ziemlich Decklungsgleich mit dem ersten Stammersherzogtum bis 788. Dazu kommen kleine baierische Sprachinseln im Trentino, der Schweiz, im Vogtland und in Osteuropa bis Sibirien, die auf mittelalterliche bzw. neuzeitliche Kolonialisierung zurück gehen.

Das mit dem y im Ländernamen ist übrigens auch relativ leicht zu erklären: Das "griechische" y verordnete König Ludwig I. den Untertanen, als sein Sohn Otto den Thron Griechenlands zugesprochen bekam.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Warum es ein Ostbayern gibt, aber kein Westbayern

Ostbayern - in nicht so glücklichen Zeiten als Bayerische Ostmark bezeichnet - umfasst die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz. Geografisch liegen sie im Osten des Freistaates.

Ein Westbayern gibt es nicht, denn westlich der Oberpfalz liegen die drei fränkischen Regierungsbezirke, also das Gebiet, das sich das damalige Königreich Baiern durch geschickten Seitenwechsel von Pro-Napoleon zu Pro-Österreich hat sichern können.

Südbayern gibt es natürlich, nur versteht man darunter den bayerischen Teil Schwabens (auch so eine Kriegsbeute wie Franken), Oberbayern und - Achtung, jetzt wird es kompliziert! - Niederbayern, das ja schon bei Ostbayern dabei ist.

Nordbayern hingegen, das sind Unterfranken, Oberfranken, Mittelfranken und die Oberpfalz, also die Gebiete nördlich der Donau, die nach gängiger Meinung von München aus auch heute noch wie besetztes Gebiet regiert werden.

Um die Verwirrung komplett zu machen: Südbaiern war die offizielle Bezeichnung Tirols (natürlich inklusive des heutigen Südtirols) während der napoleonischen Epoche, als sich Baiern über die den Brenner hinaus erstreckte.

Und Südbairisch sprechen die Südtiroler, die Österreicher zu großen Teilen Mittelbairisch, aber das ist eine neue Geschichte. Das mit dem i und den y in Ba(i/y)ern übrigens auch.

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